Sofortimplantate (Sofortimplantation)

Wird ein Zahn entfernt und unmittelbar im gleichen Eingriff ein Zahnimplantat in das Zahnfach gesetzt, so spricht man von einer Sofortimplantation. Auch wenn es in den letzten Jahren viele Veröffentlichungen und Darstellungen im Internet zu diesem Thema gab, ist die Sofortimplantation nur in ganz wenigen Fällen dem klassischen Vorgehen der Spätimplantation nach Ausheilung des Knochens und der Weichgewebe vorzuziehen. Hier ist in der Regel nach Extraktion (Zahnentfernung) nur ein Zeitraum von 6-10 Wochen, selten länger, notwendig.

Es klingt zwar vielversprechend nur einen Eingriff durchführen zu müssen, jedoch muss man sich im Klaren darüber sein, dass nur wenige Zähne ohne Infektion oder kompromittierte umliegende Gewebe überhaupt entfernt werden müssten. Andererseits müsste man sich dann fragen, ob es nicht doch noch zahnmedizinische Möglichkeiten gibt, den Zahn doch noch erhalten zu können.
Ist das Gewebe aber infiziert, besteht natürlich auch für das Zahnimplantat ein erhöhtes Risiko verloren zu gehen oder bei nicht optimalen Bedingungen nicht in der korrekten Ausrichtung positioniert zu werden. Die Folgen sind zu tief oder schlecht ausgerichtete Implantate mit einem Defizit an Weichgewebe, welches von selbst nach einer Zahnentfernung abheilen würde.

Es gibt ganz wenige Situationen, in denen das sofortige Einsetzen einem anderen alternativen Verfahren, der sogenannten verzögerten Sofortimplantation vorzuziehen ist. Hintergrund der Sofortimplantation ist eigentlich der Erhalt der Weichgewebe- und Knochenstrukturen. Dies kann im Regelfall mit einer verzögerten Sofortimplantation (das Implantat wird nach ca. 2 bis 6 Wochen nach Extraktion eingesetzt) ebenfalls erreicht werden.

Dr. Achim Schmidt hat im Jahr 2008 auf einem internationalen Kongress eigene Daten vorgestellt, die zeigen, dass verzögerte Sofortimplantationen sicherer als Sofortimplantationen sind und die erzielten Ergebnisse ästhetisch keinen Unterschied zeigen.

Unabhängig beider Verfahren ist der Einsatz einer selbststabilisierenden Gewindegeometrie am Zahnimplantat wie es in der Praxisklinik creative zahnärzte zum Einsatz kommt, vorteilhaft gegenüber sogenannten Mikroschraubengewindeimplantaten wie sie heute noch in der Mehrzahl angewendet werden. Die für die Osseointegration so wichtige Primärstabilität lässt sich so sicherer und vorhersagbarer auch bei Verfahren der Sofortimplantation erzielen.